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Kurzurlaub Ukraine: Tschernobyl als Tagestrip

Die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl zieht tatsächlich Touristen aus der ganzen Welt an. Schätzungsweise 70.000 Touristen haben allein schon im Jahr 2018 die „Geisterstadt“ besucht. Den Veranstalter zu Folge, wird für das Jahr 2019 ein höherer Anstieg erwartet. Gründe hierfür könnten demnach neben den Dokumentarfilmen auch die neue Serie „Chernobyl“ auf Amazon dazu beitragen.

Falls auch du dich dafür interessiert Tschernobyl als Tagestrip zu besichtigen geben wir dir in diesem Blogbeitrag kurze Einblicke über das Geschehen am 26. April 1986 und Tipps wie du am besten den Tagestrip in Tschernobyl organisierst.

(c) Amort1939/pixabay.com

 

Die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl

Tschernobyl ist eine Stadt nördlich der Ukraine und nur 15 km von der Grenze zu Weißrussland entfernt. Nach dem Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) wanderten viele Einwohner aus. Einige kehrten wieder zurück. Wenige blieben. Derzeit leben circa 700 (damals 14.000) Einwohner im Stadtgebiet und Umgebung. Die Nuklearkatastrophe zählt heute zu der größten Umweltverschmutzung weltweit bei.

In Tschernobyl befand sich ein Atomkraftwerk auch als Kernkraftwerk bezeichnet, diese sorgen für die Gewinnung von elektronischer Energie bei, denn durch den Prozess der Kernspaltung wird Kernenergie erzeugt. Von 1970 bis 1983 entstanden vier Reaktorblöcke, die als Musteranlage der Sowjetunion galten. Am 25. April 1986 starte im 4 Block ein Experiment. Um die Notkühlung des Reaktors zu sichern, wollte man herausfinden ob bei einem totalen Stromausfall des Kernkraftwerks, die Turbinen ausreichend Strom liefern könnten. Aus heute unbekannten Gründen wurde das Experiment verschoben. So führte die unachtsame und unvorbereitete Nachtschicht das Experiment fort.

Am 26. April 1986 nahm das Unglück seinen Lauf: Durch den schlecht organisierten Ablauf und vielen falschen Entscheidungen der Nachtschicht und den Verantwortlichen kam es zur vollständigen Kernschmelze. Die Explosion verbreitete radioaktives Material in die Luft und kontaminierte die gesamte Umgebung Tschernobyls und Teile Europas. Die Zahl der Toten, schwanken zwischen Hunderttausende bis Millionen Opfer. Der damalige Standort des Atomkraftwerks und dessen Umfeld sind aufgrund der hohen Strahlenbelastung bis heute noch Sperrgebiet.

Tschernobyl als Beispiel für Dark Tourism

Ein Tagestrip in Tschernobyl zählt heute zum „Dark Tourism“ – Orte die nicht mit Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel paradiesische Strände, idyllische Landschaften und faszinierenden Gebäuden gleichgestellt werden.

Dark Tourism werden wegen ihrer Einmaligkeit und Kuriosität angezogen. Touristen wünschen sich „mal etwas anderes“ zu erleben und wissenswertes über die damaligen Ereignisse in Erfahrung zu bringen. Die düstere und oft auch grausame Vergangenheit eines Ereignisses ziehen stets interessierte Touristen an – wie auch die Katastrophe Tschernobyl.

 

(c) Amort1939/pixabay.com

 

Kurztrip in Tschernobyl

Falls auch du eine Tour planst, solltest du wissen, dass eine Tour in Tschernobyl über einem Veranstalter gebucht werden muss. Privat darfst und solltest du dich auf keinen Fall aufhalten. Zwar bewirkt ein Tagestrip in Tschernobyl etwa die gleiche Strahlenbelastung wie eine Stunde im Flugzeug oder auch einmal Röntgen beim Zahnarzt, dennoch gibt es einzelne Gebiete, die immer noch einer höheren Strahlenbelastung ausgesetzt sind – die du Vermeiden musst sprich auch gar nicht erst betreten darfst. Hierbei gelten einige Vorsichtsmaßnahmen und eine vor Ort fachkundige Begleitung leitet dir den Richtigen weg an. Des Weiteren solltest du aufgrund der Warteliste deine Tour 5-10 Tage vorausplanen. Die Tagestour in der Geisterstadt starten vorwiegend mit dem Bus von Kiew aus. Die Kosten variieren zwischen 80,- € bis 235,- € pro Person. Die Preise differenzieren sich je nach Veranstalter und welche Dienstleistungen im Preis mit inbegriffen sind.

Ablauf und Regeln bei einem Tschernobyl Ausflug

Früh am Morgen fährt man dann von Kiew (Hauptstadt von Ukraine) los, die Fahrt bis zur Geisterstadt dauert in etwa 2 Stunden. Angekommen am Check-Point werden die Personalien geprüft und der Veranstalter unterschreibt eine Unfallversicherung, die im Preis bereits mit inbegriffen ist. Auch die Kleiderordnung ist vorgegeben: Sowohl Herren als auch Damen müssen lange Hosen sowie ein Oberteil mit langen Ärmeln tragen. Geschlossene und bequeme Schuhe sind ebenfalls erforderlich. Also bitte nicht in T-Shirt, Rock und Flip-Flops auftauchen, so wird keinem der Zugang gewährt.

Ebenso ist es in der Sperrzone verboten, sowohl zu trinken als auch zu essen oder gar zu rauchen. Es kam bereits vor, dass Touristen „Souvenirs“ wie Pilze, Steine etc. mitnehmen wollten. Auch dies ist strengstens untersagt. Falls du ein Souvenir als Erinnerung von der Reise mitnehmen möchtest, gibt es einzelne Verkaufsstände, meist am Ende der Tour. Und für den Hunger gibt es auch Restaurants, dessen Gerichte meist aber als in Ordnung bewertet werden. Aber für den Gaumenschmaus besucht sicherlich niemand Tschernobyl.

Das Fotografieren und Filmen ist selbstverständlich erlaubt, jedoch sollten Hobby-Fotografen die Kamera stets zur Hand halten und nie auf den Boden absetzten. Die Strahlenbelastung wird in regelmäßigen Abständen mit einem Geigerzähler (Messgerät, das misst, wie viel Strahlung man ausgesetzt ist) erfasst. Und auch am Ende des Tages werden Kleidung und Co. wiederholt überprüft.

(c) lukaspawek/pixabay.com

 

Das wichtigste in Kürze zusammengefasst

Plane deine Tour am besten weit voraus und halte dich gleich zu Beginn der Tour an die vorgegebene Kleiderordnung. Verstoß nicht gegen die Regeln, denn die dienen nur zu eurer Sicherheit. Also: auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben, Gebäude und Häuser nicht betreten. Nichts anfassen und schon gar nicht etwas mitnehmen. Doch keine Angst Dein Tour­guide ist stets für Fragen und Antworten parat.