Kurzurlaub in Zittau
Zittau, ein historisches Städtchen im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien, befindet sich in der Oberlausitz am Fuß des Zittauer Gebirges. Es bietet Besuchern einen Spaziergang durch 750 Jahre Stadtgeschichte und zeigt die einstige Reichtümer und Macht der Stadt, die durch den Tuchhandel und die Damastweberei erworben wurde. Zwei mittelalterliche Fastentücher sind die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Seit kurzem können Kulturfreunde auch eine einzigartige Sammlung von Epitaphien aus mehreren Jahrhunderten in der restaurierten Klosterkirche bewundern. Ein Rundgang durch den historischen Stadtkern mit dem prächtigen Rathaus und der Kirche St. Johannis ist ein Muss. Das Salzhaus, die barocken Brunnen und die Fleischerbastei mit ihrer Blumenuhr sind weitere Höhepunkte bei einem Kurzurlaub.
Zittau war eine slawische Gründung, welche anfangs zu Böhmen gehörte. Im Jahr 1255 erhielt die Stadt das Stadtrecht und 1287 weitere Privilegien vom böhmischen König. 1320 kam es an den Herzog von Jauer, 1346 zurück nach Böhmen. Zittau trat dem "Bunde der Sechsstädte" bei und nahm 1521 die Reformation an. 1620 wurde die Stadt von Sachsen erobert. 1639 wurde Zittau von Schweden belagert und eingeäschert, abwechselnd von Schweden, Kaiserlichen und Sachsen besetzt. Seit 1643 war Zittau von Sachsen besetzt. Im Siebenjährigen Krieg wurde es 1757 von Österreichern genommen beinahe gänzlich niedergebrannt. Im 19. Jahrhundert war es Hauptstadt einer Amtshauptmannschaft und Garnisonstadt.
Im Jahr 1963 wurde in Zittau Teil einer Offiziersschule der Nationalen Volksarmee gegründet, heute beherbergt das Gelände unter anderem Teile der Hochschule Zittau/Görlitz und das Technische Rathaus der Stadtverwaltung Zittau. Anfang des 20. Jahrhunderts war Zittau das Zentrum der oberlausitzer Weberei, Baumwollspinnerei und Posamentierwarenindustrie. Nach politischer Wende in DDR mussten viele Betriebe schließen. In den 1980er Jahren vollzog sich aufgrund des Strukturwandels ein deutlicher Rückgang der Einwohnerzahl.