Die Geburtsstätte der Musicals wird in den 1920er Jahren am Broadway in New York gesehen. In Anlehnung an die Operetten und Singspiele des 18. und 19. Jahrhunderts, haben sich Musicals als musikalisch unterlegtes Schauspiel entwickelt und von New York aus, über das Londoner West End, weltweit verbreitet. Beide gelten noch heute als Metropolen des Musicals. Musicals wurden europaweit, zunächst temporärer in die Spielpläne großer sowie kleiner Theater aufgenommen.
Dem folgten einige Zeit später Musical-Theaterstätten, die ausschließlich Musicals für längere Zeit in aufwendig gestaltete Produktionen präsentierten. Daneben kamen Tournee-Produktionen auf. Noch heute dominieren Musicals mit US-amerikanischen oder britischen Hintergrund. Zumeist werden Musicals in zwei Akten aufgeführt und basieren als Form der Theateraufführung mit Gesang und Tanz, auf literarischen Werken. Das populäre Musiktheater verfügt über einen durchgängigen Handlungsrahmen und wird meist im Stil der Popmusik dargestellt, wobei einzelne Lieder in die Handlung integriert werden.
Neben der klassischen Popmusik ist ein musikalisch breites Spektrum erkennbar: von der Unterhaltungsmusik bis zu Jazz, Swing, Soul und Rock ’n’ Roll. Bearbeitet wird eine große Fülle an tragischen, humorvollen, gesellschaftlichen oder politischen Inhalten, die zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichsten Orten stattfinden. Stilistische Elemente des Dramas, der Komödie, der Revue, der Operette und des Varietés sind zu erkennen. Unterscheiden lassen sich ferner Filmmusicals, Rock-Musicals, Kinder-Musical und moderne Musicals. Deutschland ist einer der größten Musicalmärkte weltweit.